Scholz oder Pistorius: Grabenkämpfe um Kanzlerkandidatur in SPD spitzen sich zu
SPD-Basis entscheidet am 10. Oktober
In der SPD spitzt sich der Machtkampf um die Kanzlerkandidatur zu. Nachdem sich Bundesfinanzminister Olaf Scholz und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil gegen ein Mitgliedervotum ausgesprochen hatten, fordern die Juso-Vorsitzende Jessica Rosenthal und der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach eine Urwahl durch die Parteimitglieder. Die SPD-Basis soll am 10. Oktober über den Kanzlerkandidaten entscheiden.
Scholz und Weil gegen Mitgliedervotum
Scholz und Weil hatten sich gegen ein Mitgliedervotum ausgesprochen, da sie darin eine Schwächung der Partei sehen. Sie argumentieren, dass eine Urwahl zu einer Spaltung der Partei führen könnte und dass der Kanzlerkandidat durch eine Mitgliederbefragung nicht legitimiert sei. Stattdessen plädieren sie für eine Entscheidung durch den Parteivorstand.
Juso-Vorsitzende und Lauterbach fordern Urwahl
Die Juso-Vorsitzende Rosenthal und der SPD-Bundestagsabgeordnete Lauterbach fordern hingegen eine Urwahl durch die Parteimitglieder. Sie argumentieren, dass die Basis das Recht habe, über den Kanzlerkandidaten zu entscheiden. Eine Urwahl würde außerdem die innerparteiliche Demokratie stärken und die Bindung der Wähler an die SPD erhöhen.
Entscheidung am 10. Oktober
Die SPD-Basis wird am 10. Oktober über den Kanzlerkandidaten entscheiden. Sollte es zu einer Urwahl kommen, stehen Scholz und Pistorius zur Wahl. Sollte sich der Parteivorstand gegen eine Urwahl entscheiden, würde der Kanzlerkandidat durch den Vorstand bestimmt.