Hauptfirmen von Gruber Holzbau sind insolvent
Der Holzbaukonzern Gruber zieht vorerst einen Schlussstrich.
Die Traditionsmarke Gruber aus Oberbayern ist zahlungsunfähig. Am Dienstag hat das Amtsgericht Traunstein den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens angenommen. Betroffen sind die Stammfirma Anton Gruber GmbH der Dachmarke sowie die C. Adolph Sauter GmbH & Co. KG in Memmingen. Dort arbeiten zusammen rund 300 Mitarbeiter. Beide Firmen gehören zur Unternehmensgruppe Gruber Unternehmensgruppe.
Laut Insolvenzverwalter und dem Sanierungsexperten von Schultze & Braun, Volker Böhm, ist die Ursache die geplante Neuaufstellung einer Holdingstruktur im Konzern, die nicht wie geplant umgesetzt werden konnte. Diese hätte die Eigenkapitalquote deutlich verbessert, so Böhm.
Die Auftragsbücher sind voll.
Allein die beiden jetzt insolventen Unternehmen erwirtschafteten 2021 einen Umsatz von zusammen etwa 70 Millionen Euro. Sie hätten laut Böhm auch für das laufende Jahr volle Auftragsbücher. "Der Geschäftsbetrieb soll fortgeführt werden, das Insolvenzgeld ist beantragt", sagte Böhm. Er rechnet damit, dass die Löhne und Gehälter der Beschäftigten zunächst für drei Monate gesichert sind.
Die Sanierung des Konzerns läuft.
Im vergangenen Jahr haben bereits mehrere Tochterunternehmen Insolvenz angemeldet. Die Muttergesellschaft Gruber AG ist aber nach eigenen Angaben nicht betroffen. Sie betreibt mehr als 30 Niederlassungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Sanierung des Konzerns läuft seit Monaten.